Skiunfall Teil 3 – Bis zur OP

Die Nacht vor der OP konnte ich erstaunlicherweise recht gut schlafen. Die Tasche für den Krankenhausaufenthalt hatte ich schon am Abend vorher gepackt, sodass wir am Montagmorgen direkt losfahren konnten. Da mich inzwischen viele Nachrichten mit Fragen erreicht haben, versuche ich diese in dem Beitrag hier zu beantworten.

Was war in meiner Krankenhaustasche?

-Hygieneartikel wie Zahnbürste, Zahnpasta, Deo und eine Haarbürste

Im Nachhinein hätte ich gerne noch eine kleine Flasche Handdesinfektionsmittel dabei gehabt, ansonsten habe ich bei diesem Punkt nicht viel mehr benötigt.

-Handtücher

Ich hatte vorsichtshalber ein großes Duschtuch und ein kleines für die Hände eingepackt. Da ich aber natürlich in den Tagen nicht duschen war, hätte auch ein kleines für die Hände ausgereicht.

-T-Shirts, Unterwäsche, Socken und kurze Hosen, bzw. eine sehr große Jogginghose

Für mich persönlich war die kurze Hose die Rettung, weil man so nicht viel am frisch operierten Bein herumdoktern muss. Natürlich ist es an kalten Tagen sinnvoll eine lange Hose dabei zu haben, diese sollte dann allerdings über die Schiene passen. Da ich ja eh fast nur im Bett lag hat, war die kurze Hose schon sehr praktisch.

-Kuscheldecke, Kissen und Plüschtier

Um sich ein wenig wie zu Hause zu fühlen hatte ich meine Kuscheldecke und ein Kissen mit. Ich schlafe gerne hoch und da man ja nie weiß, wie die Kissen woanders sind, war das schon eine gute Idee. Ein Plüschtier muntert auch den stärksten Krieger auf, wenn man sich mal einsam fühlt.

-Naschzeug und Beschäftigung

Sinnvoll ist es natürlich an etwas zur Ablenkung zu denken. Handyladekabel und Kopfhörer nicht vergessen und ein gutes Buch oder eine Zeitung kann natürlich auch nicht schaden.

-Unterlagen

Krankenkassenkarte und Überweisung sollte man einstecken, sofern diese nicht vorher schon abgegeben wurden.

Das schlimmste am Morgen vor der OP war allerdings der Hunger. Zur OP muss man nüchtern sein und 12 Stunden vorher keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Das Trinken von Wasser war bis 3 Stunden vor der OP erlaubt. Ich habe versucht darauf zu verzichten, weil ich Angst hatte aufs Klo zu müssen.

Natürlich verhungert kein Mensch vor seiner OP, aber wie ihr wisst, bin ich ja ein kleiner Vielfraß.

Am Abend vor dem Termin habe ich im KH angerufen und erfahren, auf welcher Station ich mich melden sollte. Als wir dann am Montag dort ankamen, wurden wir recht nett begrüßt und mir wurde mein Zimmer gezeigt. Wir haben die Sachen in den Schrank geräumt und gewartet. Der Schrank war abschließbar und die Schwestern haben für die Zeit der OP auf den Schlüssel aufgepasst, sodass man danach direkt an seine Sachen kam.

Jetzt lag ich also im Bett herum und habe darauf gewartet, dass es losging. In der Zeit haben wir etwas mit dem Bett gespielt und geschaut, was man alles einstellen kann. Ich musste so lachen, als wir das Bett einfach nicht mehr in die Ausgangsposition bekommen haben.

Irgendwann brachte die Schwester mir mein Outfit und ich musste mich umziehen. Auch ein Arzt hat vorher nochmal vorbeigeschaut um einige Fragen zu stellen und das richtige Bein mit einem Pfeil zu markieren. Das Outfit für die OP bestand aus einem Kittel und einer Netzunterhose, sowie einer Haube und einem Thrombosestrumpf für das gesunde Bein.

Beim Umziehen bin ich dann schon recht nervös gewesen und dann wurde ich auch schon abgeholt.

Im Vorbereitungsraum musste ich dann aus meinem Bett auf eine Liege klettern, ich wurde ans EKG und Pulsoximeter angeschlossen und mein Blutdruck wurde gemessen. Als der Pfleger dann den Zugang legen wollte, musste er lachen, weil meine Hand ein Eisklotz war. Er brachte dann einen Staubsauger der warme Luft unter meine Decke gepustet hat, denn ich musste ja erstmal aufgetaut werden, sodass es überhaupt möglich war mir den Zugang in die Hand zu legen.

Nach 15 Minuten war meine Hand dann zumindest so warm, dass der Zugang gelegt werden konnte.

Jetzt kam eine andere Ärztin zu mir, die mit Hilfe eines Ultraschallgerätes einen weiteren Zugang in meiner Leiste gelegt hat. Dieser Zugang ist ein Schmerzkatheter über den das Bein betäubt werden konnte. Das Ganze war ein wenig unangenehm, da sie mit einer Nadel und elektrischen Impulsen den Nerv gesucht hat. Es gab zwar vorher eine lokale Betäubung, aber komisch war es trotzdem. Als sie den Nerv getroffen hat, hat das Bein gezuckt, was ich schon wieder sehr lustig fand.

Nach einiger Zeit habe ich gemerkt, dass Teile des Beines taub wurden, allerdings recht ungleichmäßig, aber dabei habe ich mir nichts gedacht. Das es wohl nicht ganz so war wie es sollte stellte sich aber erst nach der OP heraus, dazu aber später mehr.

Nachdem ich um 8.30 Uhr abgeholt wurde, war mittlerweile schon 10 Uhr und ich muss sagen, ich war ungeduldig. Da ich nervös war, musste ich eigentlich auch Pipi, aber als ich gesehen habe, dass nur die Bettpfanne in Frage kommt, wollte ich doch nicht mehr aufs Klo.

Um kurz nach 10 war dann die OP der Dame vor mir fertig und sie wurde in den Raum zum Aufwachen geschoben, jetzt musste nur noch der OP geputzt werden und dann würde es losgehen.

Mein Ruhepuls lag bei etwa um die 60 Schläge in der Minute, aber als die Frau dann geschnarcht hat, war mein Puls direkt bei über 80. Ich hasse lautes Atmen schon sehr doll. Um ca. 10.20 Uhr wurde ich dann abgeholt und in den OP gebracht. Dort musste ich ein letztes Mal Umsteigen und lag auf dem OP Tisch.

Ab jetzt ging aber alles sehr schnell, ich habe das Narkosemittel gespritzt bekommen und keine 5 Sekunden später tief und fest geschlummert…

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