Verladetraining – Die erste Stunde mit Trainer

Am Donnerstag war es so weit und wir hatten unsere erste Verladetrainingseinheit. Wie schon erwähnt habe ich die Nacht davor kaum geschlafen und war am Weg zum Stall schon vollkommen nervös. Im Nachhinein stell ich mir selbst die Frage, warum eigentlich?

Es gibt sicher eine ganze Reihe Menschen die den aktuellen Verladeprozess, eben zu 2. einfach akzeptieren würden, aber ich möchte meinem Traum, mein Pferd ganz alleine verladen zu können eben erfüllen.

Angst und Nervosität vor dem Training waren aber natürlich gar nicht nötig. Aber es liegt einfach in meiner Natur mir viel zu viele Gedanken zu machen. Ich bin jedenfalls froh diesen Weg zu gehen und bin sehr gespannt, ob er am Ende mit Erfolg gekrönt wird. Es mag sein, dass einige kein Verständnis dafür haben, warum es mir so wichtig ist, Amy allein verladen zu können, aber das ist mir egal.

Amy und ich haben schon so viel erreicht und wenn ich wollte, dass sie sich vor dem Hänger ablegt, würde sie dies tun. Da kann es ja eigentlich kein Hexenwerk sein, das ich mein Pony auch auf den Hänger schicken kann?!

Der Trainer begrüßte uns und ich habe ihm kurz ein wenig von uns erzählt und dann sollte die erste Einheit beginnen. Das ich den Hänger holen und danach auch wieder parken musste, war für meine Nerven auch fast schlimmer, als das Verladen selbst. Ich bin beim normalen Autofahren schon ein Einparkschisser und mit Hänger wird das ganze natürlich nicht besser. Auch wenn ich bislang noch immer einen Parkplatz gefunden und auch den Hänger erfolgreich eingeparkt habe, kann ich die Anspannung einfach nicht ganz ablegen.

Wie man beim Lesen vielleicht schon feststellt, muss eigentlich eher mit mir, als mit meinem Pferd trainiert werden. Nicht das ich irgendwas nicht schaffe, ich bin nur ein einfach ein Meister im „sich unnötige Gedanken zu machen“.

Der Trainer nahm mir Amy ab und die erste Stunde bestand darin, dass er mit Amy gearbeitet hat und ich versucht habe zuzuschauen, ohne das Pferd abzulenken. Ja, ich wollte sie gerne knuddeln und loben, aber das ist natürlich nicht zielführend, wenn das Pferdemädchen die Arbeit stört.

Amy stand schon zu Beginn recht ruhig an der Hängerklappe, allerdings war sie auch sichtlich nervös und skeptisch. Mich hat die ruhige und ausgeglichene Art des Trainers sehr beeindruckt. Sowohl Pony als auch Pferdemädchen wurden recht schnell entspannter.

Es war sehr faszinierend sein Pferd zu beobachten, denn für gewöhnlich bin ich es ja, die mit ihr arbeitet und ich muss sagen, manchmal höre ich ihr gar nicht so zu, wie ich es müsste. Von außen das Geschehen zu beobachten war für mich lehrreich und mir ist so für mich klar geworden, dass ich vielen einfach mit viel mehr Ruhe angehen muss.

Stück für Stück haben die beiden sich weiter in den Hänger vor gearbeitet, ganz ohne Stress, Gewalt oder Hektik. Amy hat ihm so richtig gut zugehört und schnell verstanden. Für jeden Fortschritt gab es eine Belohnung in Form von Entspannung. Ich ärger mich sehr über mich selbst, weil ich immer so eine hektische Art an den Tag lege und einfach keine innere Ruhe ausstrahle.

Es war für mich auch interessant zu sehen, wie er auf die Situation reagiert, wenn Amy sich nicht so verhalten hat, wie es gewünscht war. Für die erste Einheit lief es insgesamt wirklich gut und nachdem er Amy einmal besonders toll hochgeschickt hatte und sie brav auf dem Hänger stand, war sie fertig.

Bald folgt die zweite Trainingsstunde und mir wurde schon angekündigt, dass wir durchaus so weit sind, dass ich dann das Pferd übernehme. Es funktioniert zwar noch nicht zu 100 %, aber er meinte es ist gut, wenn ich an diesem Punkt selbst übernehme und lerne auch mit schwierigen Situationen umzugehen.

Mir hat das Training einfach sehr gefallen. Neben dem Beobachten haben mich auch die Gespräche sehr zum Nachdenken angeregt. Wir haben uns auch über Fehler unterhalten und die Aussage, man sollte keine Angst haben auch mal etwas falsch zu machen und dann eben draus zu lernen finde ich als Ratschlag für das Leben sehr hilfreich.

Ich habe mit Amy auch nicht alles richtig gemacht, aber sicher war es auf seine Art auch gut so. Wir haben beide viel voneinander gelernt und mit Sicherheit keine schlechte Partnerschaft.

Nun werde ich besonders an mir arbeiten und schauen ein wenig mehr Gelassenheit zu finden und dann berichte ich euch vom nächsten Training.

 

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