Verladetraining – Der Hintergrund

Das das Verladen nicht zu Amys und meinen Lieblingstätigkeiten zählst ist ja glaube ich kein Geheimnis. Nachdem wir vor einigen Jahren ein richtiges Problem hatten, wo wir fast eine Stunde mit allen Mitteln diskutiert haben, war mir klar, dass dies unsere größte Baustelle ist. Damals noch am alten Stall, bat ich meine Reitlehrerin um Hilfe, welche aber nach einer wirklich grausamen Übungseinheit keine Lust mehr hatte uns zu helfen.

Damals war ich am Boden zerstört und habe unter Tränen beschlossen, dass wir das Problem gemeinsam, aber eben für uns allein angehen werden. Nach einigen Tagen des Trainings stellte sich auch ein Erfolg ein, welcher damit gekrönt war, dass ich Amy sogar von unten allein in den Hänger schicken konnte.

Auf diesen Trainingsstand hin folgten einige Veränderungen in unserem Leben und wir zogen in einen anderen Stall. Weder auf der Fahrt beim Umzug, noch auf der Fahrt ein Jahr später in die Klinik, wollte ich beim Verladen irgendwelche Dramen vermeiden und bin einfach immer vorausgegangen und hatte eine zweite Person, die eben hinter gegangen ist und uns beim Verladen geholfen hat. Ganz zufrieden war ich mit diesem Zustand nicht, aber er war akzeptabel. Ich konnte Amy immer innerhalb von 30 Sekunden verladen, nur eben nicht allein.

Auch wenn wir eigentlich beide keine richtig schlechten Verladeerfahrungen gemacht haben, ist dies für mich immer eine absolute Stresssituation. Auch wenn es durch die Ausflüge letztes Jahr und erst recht jetzt, wo ich meinen Führerschein habe besser geworden ist, so kann ich die Abspannung einfach nicht ablegen.

An dieser Stelle ist dem Pferd natürlich auch kein Vorwurf zu machen, wenn die Pferdemutter schon 3 Tage vor einer Fahrt einem Nervenzusammenbruch nahe ist. So sehr ich mich bemühe und so viel besser meine Gefühlslage schon geworden ist, ich glaube die Angst und Anspannung werde ich so schnell nicht ablegen können.

Einige würden sich dieser Angst vielleicht einfach nicht stellen wollen und keine Ausflüge mit Pferd mehr machen oder eben die aktuelle Situation so akzeptieren wie sie beim Verladen eben ist. Also keine Frage, man kann sicher damit leben, sein Pferd zu 2. In unter einer Minute auf den Hänger zu bekommen, nur ich eben nicht. Mir ist es wichtig, dass wir es ganz allein schaffen, eben weil es immer Situationen geben kann, in denen keine weitere Person vor Ort ist. Und das ein Pferd grade in einem Notfall, wo man mal in die Klinik muss, verladesicher ist, ist so wichtig.

Nun habe ich überlegt mich einfach wieder alleine mit Amy ans Hänger Training zu wagen und mit ein bisschen Übung an unseren damaligen Stand anzuknüpfen, aber meine Angst etwas falsch zu machen, bzw. die Situation nachher noch zu verschlimmern ist groß. Ich meine ob mein Pferd nun Kompliment kann oder nicht ist irrelevant, aber wenn mein Pferd nachher in keinen Hänger mehr steigt, wäre dies doof.

Auf Tipps und Ratschläge muss man ja meistens nicht lange warten, aber komische Ideen bringen uns ja nicht weiter. Auch die Aussage: „Ach ihr müsste nur öfter fahren“ konnte ich nicht mehr höre. Natürlich kommt mit der Routine auch Sicherheit, aber ich möchte direkt eine korrekte Routine bei der ich mein Pferd ohne Hilfe verladen kann.

Mein Entschluss mir Hilfe zu suchen habe ich dann irgendwann gefasst und mich auf die Suche gemacht. Ich bin im Internet schnell auf einen sehr sympathischen Horsemanship-Trainer aufmerksam geworden, welcher uns am Donnerstag besuchte.

 

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