Vor einiger Zeit erhielt ich eine E-Mail von Krämer. Nun gut, das ist ja zunächst nichts ungewöhnliches, denn schließlich gibt es ja regelmäßig den Newsletter mit den tollen Angeboten. Doch diese eine Mail war anders als die anderen, ich wurde gefragt, ob ich nicht Lust hätte bei dem Jubiläum Mitte Oktober aufzutreten.
Ich habe mich sehr über diese Anfrage gefreut, war mir aber sehr unsicher, ob wir zusagen sollen oder nicht. Ich bin da ja ein kleiner Schisser und habe erstmal eine Nacht drüber geschlafen. Warum denn eigentlich nicht?!
Auch wenn ich damals schon sehr aufgeregt war, habe ich zugesagt, weil dies für mich eine tolle Erfahrung ist. Alleine vor Menschen stehen finde ich ja immer noch etwas gruselig, aber ich dachte mit dem Pony an meiner Seite schaffen wir das schon. Wer mich kennt weiß, dass ich gerne und viel rede und so ein kleiner Auftritt auch eigentlich gar kein Problem darstellen sollte. Aber ich bin und bleib eben doch ein kleiner Schisser.
In den nächsten Wochen haben wir uns überlegt, was wir den zeigen wollen und haben ein bisschen geplant. Eine richtig feste Choreografie wollte ich aber gar nicht haben, weil ich es einfacher finde situationsbedingt auf das Pony einzugehen.
Der große Tag rückte immer näher und ich war phasenweise schon ziemlich nervös. Bei der Generalprobe am Tag davor habe ich erstmal einen Abflug von Amy gemacht, weil sich die zuschauenden Pferde erschreckt haben und dies für Amy Anlass für eine kleine Party war. Ich musste ziemlich lachen, weil ich mit Duschvorhang in der Hand auch gar keine Chance hatte mich noch irgendwie fest zu halten.
Aber wenn die Generalprobe schief geht, dann konnte der Auftritt ja nur gut werden.
Amy war wirklich toll und ich bin stolz auf sie. Wir waren ja noch nie wirklich oft auswärts unterwegs und dafür hat sie das echt gut gemacht. Die meiste Zeit war sie ziemlich entspannt und ausgeglichen. Nur die Musikboxen mit meiner Stimme über das Headset fand sie etwas irritierend. Aber gut, dass kannten wir beide ja nicht. Für mich war es auch nicht leicht, meine Stimme zeitverzögert selbst über die Boxen zu hören.
Alles war wir uns vorgenommen hatten konnten wir auch umsetzen, bis auf 1-2 Sprünge die ich gerne gemacht hätte. Da der Boden aber schrecklich tief war, habe ich darauf verzichtet, ebenso auf längeres Halsringreiten. Ich habe bei tiefem Boden immer Angst um die zarten Pferdebeine.
Wir hatten richtig tolles Wetter und es war schön warm. Amy war sogar eher faul als wild und hatte nicht mal Lust großartig mit mir zu spielen. Dafür lag sie nach der Vorführung aber seelenruhig noch mindestens 10 Minuten in Mitten von Kindern. Alle durften noch ein Foto machen und dann durfte die Maus auch wieder aufstehen.
Ich hatte ja erst etwas bedenken, dass Amy der Trubel etwas ausmacht, aber das war vollkommen unbegründet. Amy liebt Aufmerksamkeit! Ich glaube sie fand es richtig toll, dass sie gestreichelt und betüddelt wurde und sich alles nur um sie gedreht hat. Von meinem Papi gab es noch einen Riiiiiieesenapfel. Normal atmet Amy Äpfel immer im Ganzen ein, aber an diesem hat sie doch tatsächlich geknabbert ohne ihn komplett zu verschlingen.
Da Amy leider noch keine Autogrammkarten schreiben kann, habe ich dies für sie übernommen. Mir wäre es lieber, wenn Amy die Aufgabe übernehmen würde.
Die letzten 3-4 Kinder die noch bei uns standen durften auch eine Runde Ponyreiten. Anschließend ist Amy brav in den Hänger gegangen und wir waren noch eine kleine Runde shoppen. Für mich gab es eine Reithose und Socken und für Amy einen neuen Sattelgurt.
Mir hat der Tag wahnsinnig viel Spaß gemacht. Wir haben auch schon Ideen was man alles zeigen könnte, falls wir nochmal eine kleine Vorführung machen. Das Feedback war durchgehend positiv, die einzige die Kritik übt, bin ich glaube ich selbst. Natürlich hätte ich es noch besser machen können, aber für unser erstes Mal war es schon toll.
Ich kann mich echt nur bei meinem coolen Pony bedanken, dass es einfach alles mitmacht. Amy war echt toll und sehr brav. Ich kenne mein Pony ja nun schon 10 Jahre und weiß, dass sie auch mal ein Drache sein kann. Aber sie war so unendlich cool!
Außerdem gilt mein Dank auch meinen Helferlein, die mich unterstützt haben. Danke!