Der Titel mag zunächst etwas merkwürdig klingen, aber ich habe mir in den letzten Tagen mal Gedanken gemacht, welchen Bloggern ich eigentlich verfolge und warum. Nun bin ich ja auch schon die etwas ältere Generation mit meinen 26 Jahren und habe sicher andere Vorlieben, als jemand mit 12 Jahren.
Grundsätzlich finde ich es schön, dass es Menschen gibt, die ihr Pferdeleben mit anderen teilen. Es ist ein bisschen wie eine Serie, jeden Tag gibt es Neuigkeiten vom jeweiligen Team und freut sich, wenn man Bilder und Berichte seiner Lieblingsblogger sieht. Für mich ist „Blogger schauen“ quasi eine Ergänzung zum TV geworden, nur dass man sich mit dem Leben eines Bloggers besser identifizieren kann.
Nunja, doch ist das wirklich immer so?
Das man anhand von Berichten und Fotos auf Social Media Plattformen kein komplettes Bild einer Person erhält ist mir bewusst, dennoch finde ich ist da eine andere Nähe als zu Brad Pitt, der über die Kinoleinwand hüpft. Dennoch ist hier für mich ein zum Teil großer Unterschied zwischen den einzelnen Bloggern zu beobachten.
An dieser Stelle kommen wir zur näheren Erläuterung meiner provokanten Überschrift. Mir ist es wichtig, dass ein Blogger authentisch ist. Ich möchte mich mit seinen Handlungen identifizieren können. Dies bedeutet nicht, dass alles, was derjenige tut immer meiner Meinung entsprechen muss, sondern dass das Gesamtbild sympathisch und authentisch ist.
Einige Pferdeblogger leben ein Leben vor, welches für den Großteil der Pferdenachwuchskinder gar nicht zu erreichen ist. Nicht jeder wird von seinen Eltern finanziell unterstützt und bekommt ein Pferd geschenkt. Es gibt Menschen, die sich ihr Pferd hart erarbeiten müssen und alles voll und ganz selbst finanzieren. Wenn ich Nachrichten erhalte wie: „Ich bin 13 Jahre alt, aber meine Mama will mir kein Pferd kaufen, kannst du sie überreden?“, dann stelle ich mir die Frage, was das Mädchen für Vorstellungen vom Leben hat. Mir hat auch keiner ein Pferd gekauft! Ich habe Amy nach Beginn meiner Ausbildung mit 20 Jahren gekauft.
Ich möchte da auch keinesfalls alle Menschen, deren Eltern ihnen ein Pferd kaufen über einen Kamm scheren, aber neben den Dankbaren, die auf dem Boden geblieben sind, gibt es eben auch die, die gar nicht zu schätzen wissen, was ein eigenes Pferd bedeutet, wenn man ALLES selbst dafür tun muss. Mir macht es selbst jetzt wenig Freude jemandem zu folgen, der jede Woche eine Eskischabbi von Mama geschenkt bekommt oder samt Pferd zu Turnieren oder in den Urlaub gefahren wird. Einige leben Dinge vor, die einfach nicht für jeden erreichbar sind. Wenn ich mich 13 Jahre zurückversetze, dann möchte ich Bilder von Menschen sehen, die etwas haben, das auch mir möglich ist. Ich möchte nicht lesen, was jemand schon wieder einfach so mal bekommen hat, sondern sehen, was auch ich mir mit einem guten Schulabschluss erarbeiten kann.
Versteht mich nicht falsch, aber alle jungen Mädchen, die jetzt als Traum haben Blogger oder Youtuber zu werden, sind auf dem Holzweg. Es mag sein, dass einer von 2000000 der kleinen Mädchen es vielleicht schafft bekannt zu werden, aber die meisten werden wohl mit ihrem Leben etwas Sinnvolles anfangen müssen.
Ich bin voll berufstätig, studiere abends und habe dennoch die Zeit ein tolles Leben mit meinem Pony zu verbringen und finde auch noch Zeit zum Bloggen, was mir auch sehr viel Freude bereitet. JA, ich bin ein wenig stolz auf mich. Hier nun auch zu meiner Überschrift: Ich würde mir folgen, weil an meinem Leben absolut nichts unerreichbar für andere ist, wenn sie es nur wollen. Ich denke keinesfalls, dass ich perfekt oder fehlerfrei bin, aber so das Große und Ganze an Amys und meinem Leben ist einfach real und für jeden möglich zu erreichen.
Wenn ich das Leben von Bloggern verfolge, dann weil ich darin etwas für mich selbst sehe.