Wenn sich die Familie nicht für dein Hobby interessiert

Ich hatte ja schon bei der Motivation für den Blog berichtet, dass meine Eltern sich eher so gar nicht für mein Hobby interessieren. Heute wurde mir wieder bewusst, dass sich in den letzten 6 Jahren als Pferdebesitzerin daran auch noch nicht viel geändert hat. Ich wollte stolz ein paar Pferdebilder zeigen, aber diese wurden mit den Worten: „Vielleicht solltest du mal lieber Geld für ein neues Staubtuch ausgeben, als für bunte Lappen unter dem Sattel.“

Es ist ja nicht abzustreiten, dass in dieser Aussage durchaus etwas Wahres drin steckt, aber Reiten macht eben doch etwas mehr Spaß, als Staub zu wischen. Möglicherweise lässt sich ja auch über die Menge an Reitsportzubehör streiten, aber ein wenig mehr Interesse wünsche ich mir manchmal eben doch.

Hin und wieder gibt es einen Tag im Jahr, da darf ich mal schnell 5 Minuten Bilder zeigen, welche mit: „Sieht ja ganz nett aus“ abgetan werden. Wenn ich mich aber am Stall oder im Internet so umschaue, dann gibt es viele Eltern, die ihre Kinder voll unterstützen, immer mit in den Stall kommen und auch sonst dahinter stehen.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Eltern und komme super mit ihnen zu Recht, aber vom Pferd möchten sie eben trotzdem nichts wissen. Ich finde das eigentlich ziemlich schade, aber ich muss es eben hinnehmen, wie es ist. In den letzten 2 Jahren war mein Papa Amy zweimal besuchen und meine Mama immerhin dreimal. Wenn sie mitkommen, dann gibt es ein paar Möhrchen für das Pony und einen Streichler über die Nase und schon sind sie wieder auf dem Heimweg.

Mir macht es deshalb umso mehr Spaß diesen Blog zu führen und unseren Stallalltag in den Social Media mit der sonstigen Pferdewelt zu teilen. Hier bekomme ich Feedback und kann mich einfach über alle möglichen Dingen austauschen. Ich habe schon viele nette Menschen über das Internet kennen gelernt und so teile ich meine Freuden, Ängste oder Sorgen eben mit Leuten, die es interessiert.

Ich bin einfach froh, dass meine Eltern schon lange nicht mehr versucht haben mir einzureden, dass es doch vielleicht besser wäre, Amy einfach zu verkaufen. So lange sie mein Dasein als Pferdebesitzerin akzeptieren bin ich doch schon zufrieden.

Wenn ich sehe, dass es doch einige Leute gibt, die ihr Pferd und alles drum herum mal ebenso von ihren Eltern bezahlt bekommen und das Ganze für sie auch noch völlig selbstverständlich ist, dann gibt mir das echt zu denken. Diese Leute haben es wirklich gut, da es allein nicht unbedingt besonders einfach ist, sich den Traum vom eigenen Pferd zu erfüllen.

Sein Hobby völlig in Eigenregie zu führen ist bestimmt nicht immer leicht, aber man weiß wenigstens, dass man von niemandem abhängig ist. Amy gehört eben genauso zu meiner Familie wie meine Eltern auch.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen