Paketdienste – Der alltägliche Wahnsinn

Aus aktuellem Anlass muss ich meinen Frust über die Erfahrungen mit verschiedenen Paketzustelldiensten teilen.

Ich erwartete ein Paket und kam jeden Tag erwartungsvoll nach Hause, in der Hoffnung es sei endlich da. Man bekommt ja nicht zwangsläufig bei jedem Geschäft eine Sendenummer und so war die Ankunft diesmal spannender als sonst. Ich bestelle ja nun auch wirklich viel im Internet und die Pakete erhalte ich meistens nach höchstens 3 Tagen. Eigentlich erwarte ich es schon fast am nächsten Tag.

Das besagte Paket war aber nun nicht da und ich erfragte die Sendenummer und siehe da: Das Paket hing im Zentrallager mit dem Hinweis, dass die Zustellanschrift nicht korrekt sei. Voller Motivation kämpfe ich mich auf der DPD Homepage zu den Kontaktdaten durch. Hier muss ich echt sagen, dass man diese kaum besser verstecken kann. Macht für mich ja auch Sinn, wenn ich nicht von meinen Kunden kontaktiert werden möchte, würde ich es ihnen auch nicht so einfach machen.

Das Gespräch mit dem Mitarbeiter verlief vermeintlich gut, Adresse wurde abgeglichen und das Paket sollte am Folgetag zugestellt werden. Ich bin da aus Erfahrung ja eher skeptisch und fragte noch 3-mal nach. Aber nein, es gibt absolut kein Problem und mich wird das Paket am nächsten Tag erreichen, zumal das Zentrallager auch nur knapp 30 Minuten von mir weg ist.

Eine halbe Stunde später schockte mich der Blick in die Sendehistorie, denn was musste ich da sehen?! Das Paket ist als Retoure zum Versender wegen Lagerüberschreitung gescannt. Ich dachte ich stehe im Wald und griff zu Hörer.

Den Spaß in der Kundenhotline kann ich jedem nur empfehlen, der seine Geduld trainieren möchte. Zuerst einmal sei erwähnt, dass die Hotline kostenpflichtig ist. Als Dienstleister ist das für mich ein absolutes No-Go. Wenn man als Kunde schon Probleme bei dem Empfang seiner bezahlten Dienstleistung hat, kann eine Hotline zum Hinterherrennen in meiner Welt nicht auch noch gebührenpflichtig sein.

Nach der kostenlosen Ansage, mit dem Hinweis, dass einen das weitere Gespräch in den finanziellen Ruin treibt, wird einem nochmal vorgelesen, was man eh schon weiß: Welches Paket wohin geliefert werden sollte. Eine gefühlte Stunde schweigen. Grade als ich auflegen wollte, ging die Bandansage weiter: „Für Fragen zu einem anderen Paket sagen Sie: Paketverfolgung“ und für den Fall, dass man doch tatsächlich einen Servicemitarbeiter sprechen will: „Sagen Sie: Servicemitarbeiter“. Der ganze Spaß wiederholte sich 3-mal. Ok, mag ja sein das ich nuschle. Als nächstes erfolgte dasselbe Spielchen mit dem Drücken von Tasten. Auch hier ging es erst nach dem 3. Drücken derselben Taste weiter und ich erreichte endlich wieder einen Mitarbeiter.

Natürlich konnte auch dieser nicht wirklich weiterhelfen und ein Storno des Vorgangs wäre ja auch nicht so einfach. Vorsichtig versuchte ich zu erklären, dass sich das Paket aktuell im eigenen Lager befindet und die Retourbenachrichtigung grade ein paar Minuten her ist und es sinnvoller ist, dass Paket am nächsten Tag die 30 Minuten zu mir zu liefern, als es kilometerweit zum Absender zurückzuschicken. Der Mitarbeiter wusste selbstverständlich nicht, was der Kollege zuvor gemacht hatte und aus dem Adressenabgleich wurde ja die Retoure.

Nett wie ich bin bat ich auch an, mir das Paket selbst am Lager abzuholen, aber das ginge ja auch nicht und es ist ja auch kein Problem, denn man kann das ja stornieren und dann doch am nächsten Werktag zustellen. Handynummer und Adresse habe ich erneut mitgeteilt und das Gespräch mit einem kleinen verkümmerten Hoffnungsschimmer beendet.

An der Sendehistorie hat sich nichts mehr geändert, es hieß wohl abwarten. Nach dem Aufwachen erstmal das Handy geschnappt und den Status gecheckt. Das Paket ist seit heute Morgen wieder in Holland, na Halleluja.

Ein hoch auf DPD!

Eigentlich hatte ich nach dem letzten Zirkus auch gar nichts anderes erwartet. Die Story in Kurzfassung:

Paket sollte im Store zur Abholung liegen, dort angekommen war kein Paket da. Die nette Dame bat mich einfach am nächsten Tag erneut vorbei zu kommen. Ergebnis: Wieder kein Paket und das Telefonat mit der Servicehotline ergab, dass das Paket wohl im Zentrallager statt im Store gelandet ist. Aber es sei ja kein Problem, denn morgen wäre es ja da. Klever wie ich bin habe ich extra einen Tag länger gewartet, wer weiß ob der Fahrer das Paket noch vorher einmal nach Timbuktu und zurück fährt. Im Store angekommen, teilte die Dame mir mit, dass sie von meinem Paket immer noch keine Spur hat. Voller Elan griff ich wieder zum Telefon und was musste ich erfahren: Das Paket wurde an den Versender zurückgeschickt. Kommt euch bekannt vor, was?

Bei einem anderen Paket stand bei der Sendehistorie nur, dass es an einen Nachbarn zugestellt worden ist. Jegliche Benachrichtigungskarte mit dem Namen des Nachbarn ist selbstverständlich überflüssig, denn man kann ja einfach mal bei jedem klingeln. In dem Fall hatte ich Glück, dass mir der Richtige zufällig im Flur über den Weg lief.

Es wäre für die Zukunft einfach schön, wenn man eine korrekt ausgefüllte Karte im Briefkasten findet, sofern einen das Objekt der Begierde immerhin doch tatsächlich erreicht hat und nicht aufgrund von Chaos und Mitarbeitern, die einem etwas anderes zusagen als sie tun, in die weite Welt zurück geschickt wird.

Positiv bleibt aber zu erwähnen, dass die Pakete immerhin beim Versender wieder angekommen sind und nicht ganz verschollen waren. Hier ein Danke an Hermes, die meine dringend erwartete Apothekenbestellung einfach mal komplett verschludert haben. In dem Fall war ich wirklich froh, nicht bei einem Privatanbieter, sondern einem Shop eingekauft zu haben, die die Ware erneut verschickt haben.

Wo wir grade bei Hermes sind, kann ich auch noch von einem anderen Fall berichten. Ich hatte Urlaub und wartete auf meine Bestellung. Nach einer weiteren Folge Harzt 4 TV schaute ich in der Sendehistorie nach, wann ich wohl mit dem Paket rechnen konnte. Mir fiel mal wieder alles aus dem Gesicht, denn da stand, dass der Empfänger nicht angetroffen wurde. Das Einzige was ich mich gefragt habe, ob er wohl wenigstens an der Tür vorbeigefahren ist und nur zu faul war, um auszusteigen oder ob er den ganzen Tag Kaffeetrinken war. Auch hier durfte ich dann Erfahrungen mit der Hotline machen, welche mir mitteilten, dass der Fahrer angegeben hat, dass er keine Klingel gefunden hat. Okay.

Meine Klingel hängt direkt an der Tür, eben da, wo Klingeln für gewöhnlich eben hängen und mein Name ist gedruckt daran zu finden. Die Hausnummer lässt sich ebenfalls auch ohne Brille schon von der Straße aus lesen. Naja, vielleicht sollte ich einen großen blinkenden Neonpfeil darüber installieren.

An dieser Stelle muss ich jetzt aber doch DHL mal loben, denn da fällt mir grade kein Drama zu ein und wenn ich etwas versende, dann ausschließlich mit versichertem Versand über DHL.

 

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