Cavallo Cup 2018

Wie schnell die letzten Wochen dann doch vergangen sind, denn am Samstag war es soweit und Amy und ich durften auf der Cavallo Academy auftreten. Schon am Freitag habe ich die Pony Prinzessin nach Mönchengladbach gebracht, damit wir uns die Gegebenheiten vor Ort schon einmal anschauen konnten.

Verladen lief absolut komplikationslos und ich konnte sie einfach reinschicken. Zufrieden und mit einem fetten Grinsen habe ich mich dann auf den Weg gemacht. Dass ich ganz alleine war hat mich kaum gestört, natürlich war ich aber sehr aufgeregt, was uns erwartet. Den Weg habe ich mir extra vorher schon 5-mal auf Google-Maps angeschaut und unterstützt durch Auto- und Handynavy sind wir schnell dort angekommen.

Auf dem Hinweg habe ich auch schon mit Vanessa telefoniert, wir wollten uns nämlich am Abend für ein kleines Fotoshooting am Schloss treffen. Nach unserer Ankunft habe ich Amy erstmal ihre Box gezeigt und dann ging es für mich zur kleinen Begrüßungsrunde. Anschließend haben wir Amy dann das Gelände gezeigt und ein paar schöne Fotos gemacht. Ich war wirklich sehr froh, dass Marla und Vanessa noch gekommen sind und ich somit nicht ganz alleine war.

Beim Spaziergang über das Gelände hatten wir dann leider einen kleinen Unfall. Vanessa lief hinter Amy, als sich plötzlich die Kamera aus dem Tragegurt löste und auf den Boden fiel. Es gab einen lauten Knall und die Kamera berührte Amy am Hinterbein. Amy schoss los und trat nach hinten aus. Für diese Reaktion kann ich ihr absolut keinen Vorwurf machen, nur leider traf sie mich an der Hüfte. Ich bin wie im Film echt ein kleines Stück nach hinten geflogen und auf dem Boden gelandet. Zum Glück hat sie Vanessas Kopf nicht getroffen, die sich nach der Kamera gebückt hatte. Wir waren mit einer kleinen Gruppe unterwegs und so hatte ich zum Glück Hilfe und jemanden, der auf mein Pony aufgepasst hat. Ich wurde in 20 Jahre Pferdeerfahrung noch nie wirklich getreten, aber irgendwann ist wohl immer das erste Mal. Das ich mir mal bei lustigen Sachen, wie rückwärst über eine Wiese galoppieren wehtun könnten, habe ich immer im Hinterkopf. Aber das etwas beim ganz normalen Führen schief geht, nun ja, damit rechnet man doch eher weniger. Jedenfalls hätte man das ganze kaum verhindern können und jetzt begleitet mich eben ein blauer Fleck. Hätte auch alles schlimmer kommen können und mit einer Schmerztablette morgens, humple ich jetzt auch nicht mehr.

Leider konnten wir so nicht viele Bilder an dem Abend machen, aber es war schön eine alte Freundin wieder zu sehen. An dem Abend war ich ziemlich müde und geschafft, aber eben auch aufgeregt, was uns am Samstag noch erwartet.

Die Pflichtaufgabe

Schon am Freitag haben wir im Rahmen der Begrüßungsrunde erfahren, was uns in der Pflichtaufgabe erwartet. Beim ersten Blick auf den Plan fiel mir die letzte Station, nämlich das Verladen sofort ins Auge. Unsere persönlich größte Baustelle war Teil der Pflichtaufgabe. Mein Plan war es ja, nach dem Shooting nochmal auf dem großen Platz Teile aus der Kür zu üben und danach nochmal eine kleine Einheit Verladen in fremder Umgebung einzubauen. Leider kam der Unfall dazwischen und so habe ich das nicht machen können. Bei den anderen Aufgaben hatte ich nur bei dem „seitlich über eine Stange“ kleine Bedenken, da dies vom Boden aus bei uns auch manchmal im Chaos endet. Nach Sichtung der Aufgabe habe ich noch überlegt, ob ich führe oder reite, aber da es hieß, man darf sich zwischendurch nicht um entscheiden, wollte ich die Aufgabe führen. In den Hänger reiten wäre nämlich ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, wobei das seitlich über die Stange geritten für uns besser gewesen wäre.

Die Pflichtaufgabe bestand aus folgenden Elementen:

  1. Halten, winken und 3 Schritte zurück
  2. Flatterplane
  3. Cavaletti
  4. Seitlich über die Stange
  5. Chaosplane
  6. Verladen

Wir waren als dritte Starter dran und ich habe davor versucht schon einen Blick auf die anderen Kandidaten zu werfen, aber ich musste mein Pferd bändigen. Mit Pferd in der Menge war das Zuschauen nicht ganz so leicht und im Grunde halt uns das auch nicht weiter. Als wir an der Reihe waren, war Amy natürlich sehr aufgeregt von der gesamten Kulisse. Sie war aber absolut händelbar und total bei mir. Wir konnten alle Stationen im Rahmen der aktuellen Situation gut bewältigen und wir standen sogar schon ein ganzes Stück im Hänger, als leider die Zeit von 3 Minuten vorbei war. Ich war sehr zufrieden mit uns. Natürlich wäre es mit einem entspannten Pferd leichter gewesen, aber die Situation so anzunehmen und es gut umzusetzen, das war eben die Herausforderung. Von der Jury haben wir positives Feedback bekommen und konnten uns dann erstmal wieder entspannen.

Den restlichen Tag waren wir in den Shoppingzelten stöbern, haben gegessen und das Programm angeschaut. Gegen Mittag haben wir mit Amy noch einen Spaziergang gemacht und ein paar Bilder geschossen. Die Lokation in Wickrath ist wirklich wunderschön.

Die Kür

Das Finale rückte immer näher und ich muss sagen, dass ich vor der Kür schon gar nicht mehr so aufgeregt war, weil der ganze Tag in der Sonne unglaublich anstrengend war. Schon zu Hause habe ich gesagt, dass es ganz von Amy abhängt, wie gut unsere Kür klappt. Wenn sie einen guten Tag hat, dann wird es prima und wenn nicht, dann haben wir es vermutlich schwer. Ich kenne ja mein Pony und Amy war einfach nicht ganz so entspannt, wie es nötig gewesen wäre. Einen Teil musste ich aufgrund des Unfalls streichen und zwei Punkte habe ich direkt weggelassen, weil ich wusste, dass die Umstände nicht passen. Der geplante Rest lief dann leider auch nicht ganz so wie geplant, aber das macht auch nichts. Für den ersten richtigen Auftritt war Amy fein. Da von oben ablegen aufgrund der Ablenkung nicht klappte bin ich schnell abgestiegen und habe es von unten gemacht. In dem Moment wo sie lag, entspannte sie sich und ich schöpfte Hoffnung. Leider sprang sie beim Klatschen dann direkt auf. Mein Traum war es ja, dass sie wenigstens Sitzt und ich um sie rumhüpfen kann. Während das zu Hause gar kein Thema ist, konnten wir dies dort nicht zeigen. Wir erreichten den 4. Platz.

Das Motto war aber schließlich: Mein Kumpel Pferd. Amy ist auch grade deshalb meine Freundin, weil ich ihr Schwächen kenne und akzeptiere und mich nicht nur mit ihren Stärken zur Schau stellen möchte. Schließlich akzeptiert sie mich auch trotz meiner Fehler. Es war so eine schöne Erfahrung und hat uns beiden Spaß gemacht. Mit etwas Routine wird sie auch Situationen vor großem Publikum sicher meistern. Meinen Hängerführerschein habe ich ja auch noch kein Jahr und jetzt wo wir mobil sind, da werde ich ihr die große weiter Welt vorstellen.

Es war ein tolles Erlebnis!

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