Nachdem wir nun 2-mal beim Verladetraining von einem Trainer unterstützt wurden, bekamen wir die Erlaubnis nun auch allein weiter zu üben. Da ich mir ja zunächst erstmal das Auto von meinem Papa leihen musste, konnte ich den Tag ein wenig vor mir herschieben.
Ich muss zugeben, ich hatte echt Bammel davor, alleine zu üben. Was ist wenn es nicht klappt? Was wenn ich den bisherigen Fortschritt irgendwie wieder kaputt mache? Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf und so habe ich den Übungstag einfach ein wenig hinausgezögert. Da am Wochenende aber der Cavallo Cup anstand, musste ich mich meiner Angst stellen.
Trotz des warmen Wetters habe ich also all meinen Mut zusammen genommen und bin losgezogen, den Hänger ankuppeln. Dazu vielleicht auch noch ein paar Worte: Mit Hänger fahren macht mir echt immer weniger aus, ich bin was das angeht schon selbstbewusster geworden und habe den Hänger alleine geholt und auch ganz alleine wieder geparkt. Das war schon schön zu sehen, dass die Welt davon nicht unter geht, wenn ich alles alleine machen muss.
Für das Verladetraining habe ich extra gute 2 Stunden eingeplant. Falls es nicht gut klappen sollte, könnte ich so ja einfach vor dem Hänger stehen und ganz viel Ruhe ausstrahlen. Ich holte also mein Pferd und war schon auf dem Weg zum Hänger wieder sichtlich nervös. Da ich keinen Bodenarbeitsstick besitze war ich zunächst unschlüssig, ob ich ein Seil an meine Gerte binde oder einfach die Longierpitsche nehme. Ich entschied mich für die Longierpitsche und ein normales Halfter mit Strick, die Longe hatte ich aber vorsichtshalber auch dabei. Bislang hatten wir zum Üben immer ein Knotenhalfter mit Bodenarbeitsseil, aber meins konnte ich nicht finden.
Amy schnaubte einmal, war aber dann recht ruhig, als wir vor dem Hänger standen. Ich traute mich gar nicht zu versuchen sie reinzuschicken, weil ich mir wieder Gedanken gemacht habe, was passieren könnte. Dann atmete ich einmal tief durch und gab das Signal.
Zunächst schickte ich Amy nur halb in den Hänger, ich hatte mir vorgenommen mir ein Ziel zu setzen und dieses mit Ruhe zu erreichen. Amy folgte meiner Aufforderung sofort und war weitestgehend entspannt. Anschließend schickte ich sie dann 5-6-mal ganz auf den Hänger und siehe da: Es klappte!
Ich war so unheimlich stolz auf uns, wir machen tatsächlich Fortschritte. Ich konnte die Einheit nach ca. 8 Minuten erfolgreich beenden.
In den nächsten Wochen üben wir weiter, denn sie soll ja immer länger entspannt auf dem Hänger stehen bleiben. Außerdem ist mein Traum ja, dass ich sie komplett von unten alleine hinaufschicken kann.
Da ich aber auch immer auf Rückschritte gefasst bin, schauen wir mal, wie sich unsere Baustelle so entwickelt. Dass es Dienstag so gut geklappt hat, hätte ich nie erwartet.