Schon länger habe ich mich mit dem Gedanken gespielt, nach einem neuen Sattel für uns zu schauen. Nach unserer Verletzungspause hat unser jetziger Sattel zunächst nicht mehr zu 100 % gepasst, sodass ich dies durch ein Gelpad ausgeglichen habe, bis Amy wieder vollständig trainiert war. Zwar passte er dann wieder, aber dennoch war ich irgendwie nicht vollkommen zufrieden. Ich bin immer mal wieder abwechselnd mit Dressursattel oder Vielseitigkeitssattel geritten und es gab Tage da hatte ich den Eindruck, dass Amy mit dem Dressursattel auch nicht ganz zufrieden ist. Da sie aber überwiegend doch recht ordentlich damit lief, habe ich das Sattelthema immer mal wieder in meinem Kopf thematisiert.
Natürlich schaut man sich ja auch mal um und entdeckt Dinge, die dann doch so verlockend sind, dass man sich damit näher beschäftigt. Ich hatte vor einiger Zeit schon von den Butterflysätteln gehört und fand das System der Sättel sehr ansprechend.
Nachdem ich viel darüber gelesen hatte, konnte ich mir gut vorstellen, dass so ein Sattel zu mir und Amy passen könnte. Ich denke nicht nur viele Hafibesitzer kennen das Problem, einen geeigneten Sattel zu finden. Amy hat keinen besonders langen Rücken, ist dafür aber recht rund gebaut und hat keinen groß ausgeprägten Widerrist.
Ich habe mir die verschiedenen Butterflymodelle angeschaut und mich hat besonders der Uta Gräf Sattel angesprochen. Bei diesem Modell ist es möglich Glitzersteine auf der Sattelrückseite zu platzieren. Ebenso gefiel mir aber auch das Modell Claudia.
Nicht jeder Sattel passt auf jeden Pferderücken! Auch wenn Butterflysättel flexibler und anpassungsfähiger sind als normale Sättel, ohne dass besondere Butterflysystem, kann man sich nicht einfach einen Sattel bestellen und davon ausgehen, dass dieser auch auf mein Pferd passt.
Nach einem super netten Telefonat mit der dt-saddlery haben wir zusammen geschaut, welcher Fachberater denn aus unserer Nähe kommt.
Am Donnerstag hatten wir dann also einen Termin bei Nicole und Klaus Spiekermann von Butterfly-Sattelmobil-NRW. Ich war schon mittags am Stall um Amy zu putzen, da der Amtstierarzt für das Gesundheitszeugnis für unseren Hollandurlaub kam. Anschließend bin ich zum Kofferpacken nach Hause gefahren und habe dort auf den Anruf des Sattelmobils gewartet. Wir hatten den Termin um 19 Uhr vereinbart, aber zur besseren Planung, sollte ich noch einen Anruf erhalten, dass ich die Zeit sinnvoll nutzen kann, falls sich der Termin verschiebt. Mein Telefon klingelte und der Termin wurde pünktlich für 19 Uhr bestätigt. Ich war von diesem Vorgehen begeistert, weil ich es in der Vergangenheit auch schon erlebt habe, dass ich bis zu 2 Stunden im Stall stand und auf den TA, Schmied oder Sattler gewartet habe.
Ein wenig aufgeregt ging es dann für mich abends in den Stall, um Amy dem Team vom Sattelmobil vorzustellen. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde, wurden mir auch nochmal die Besonderheiten des Butterflysystems vorgestellt und ein bisschen was zu den Sätteln erklärt. Zunächst wurde Amys Rücken abgetastet und untersucht, um Verspannungen und Problemstellen festzustellen. Als nächstes haben wir dann Sättel aufgelegt, um zu schauen, wie diese auf Amys Rücken liegen. Die zwei haben sich darüber unterhalten, welche Modelle in Frage kommen und ich musste bei den Namen lachen. Ja, ich kannte die Modellbezeichnungen, aber als Nicole meinte: Hol mir mal die Christine aus dem Auto, da musste ich schon sehr lachen. Der erste sah gar nicht so schlecht aus, allerdings waren 18 Zoll doch sehr grenzwertig in der Länge. Da ich so eine große Sitzfläche auch nicht benötige, haben wir uns dann einen Sattel in 17 Zoll auf Amy angeschaut, dieser lag direkt schön. Von hinten war es problemlos möglich zu erkennen, dass er viel Wirbelsäulenfreiheit hat und auch von der Länge war er natürlich ein ganzes Stück kürzer.
Diesen Sattel wollte ich dann natürlich sofort beim Reiten testen. Wir gingen in die Halle und ich muss sagen, dass ich ziemlich nervös war, weil ich ja nun beim Reiten beobachtet werden würde. Man kennt ja doch seine kleinen Baustellen und macht sich Gedanken, was das Sattlerteam wohl von einem denkt, wenn man wie Flodder auf dem Pferd sitzt.
Wir haben zusammen nachgegurtet und dann bin ich aufgestiegen und erstmal im Schritt losgeritten. Das Sitzgefühl war toll! Ich habe mich direkt wohl gefühlt und habe auch das Gefühl, dass ich sehr nah am Pferd sitze. Der Sattel hat vorne ja keine klassische Kammer insofern ist dort nichts. Das Nichts sorgt dafür, dass man einen freien Blick auf den Widerrist und die Schultern hat. Mich hat es total fasziniert, dass man einfach viel mehr vom Pferd und auch von den Bewegungen sieht.
Die ersten Runden habe ich nur nach unten geschaut, weil es sehr ungewohnt war, nicht auf Leder sondern auf Amys Rücken zu schauen. Natürlich kam ich auch nicht drum herum jedes Mal beim Vorbeireiten an einem Spiegel einen Blick dort rein zu werfen. Meine Selbstwahrnehmung hat mich nicht getäuscht, ich saß in dem Sattel tatsächlich grade. Ich neige ja nicht nur beim Reiten, sondern auch beim Laufen dazu die Schultern hängen zu lassen und wie ein Buckelwahl durch die Gegend zu schlurfen. In dem Sattel saß ich aber einfach ohne Anstrengung oder große Konzentration einfach viel schöner und aufrechter.
Nach dem Warmreiten habe ich die Zügel dann etwas aufgenommen und bin angetrabt. Für mich war es ein tolles Sitzgefühl, egal ob beim Leichtraben oder Aussitzen ich habe mich zu Hause gefühlt.
Amy lief total entspannt und streckte sich auch V/A. Ich hatte den Eindruck, dass Amy dieser Sattel auch gefällt. Ich kenne ja mein Prinzessinnenpony und wenn sie sich ohne meine Aufforderung so locker reiten lässt, dann ist sie definitiv zufrieden.
Ich habe mich dann noch länger mit Nicole und Klaus unterhalten. Es war ein wirklich netter Besuch und ich war begeistert von der tollen Beratung und dem Service. Besonders gut gefallen hat mir einfach, dass sie sich Zeit genommen haben und alles mit Ruhe angegangen sind. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie einfach nur schnell einen Sattel loswerden wollten, sondern sie haben sich viel Zeit genommen und genau geschaut, was zu uns passen würde.
Amy und ich haben sich nun also für den Butterfly Dressursattel entschieden.
Da es ja am nächsten Morgen ganz früh in den Urlaub ging, konnte ich den Sattel ja noch nicht weiter testen. Heute hat Amy einen Putz- und Beautytag nach der anstrengenden Reise und morgen freue ich mich schon auf unsere erste richtige Reiteinheit mit der Claudia. Bilder folgen selbstverständlich auch in der nächsten Zeit.
Homepage der dt-saddlery: http://dt-saddlery.de/
Homepage vom Sattelmobil: http://butterfly-sattelmobil-nrw.de/