Ich glaube, die meisten von uns haben das Reiten in einer Reitschule auf einem Schulpferd gelernt. Als Kind macht man sich, glaube ich, auch gar nicht so viele Gedanken zum Leben eines Schulpferdes, denn schließlich ist es ja sein Job täglich verschiedene Reiter zu tragen. Wenn ich aber jetzt so darüber nachdenke, tun mir die Pferde schon ein wenig leid.
Nicht jedes Schulpferd wird schlecht behandelt und muss jeden Tag mehrere Stunden unter den verschiedensten Reitern laufen, aber es gibt sie eben doch noch. In einigen Ställen werden Schulpferde wie Partner behandelt und dürfen auf die Wiese und werden auch von guten Reitern gefördert und gearbeitet. Oft haben sie auch Reitbeteiligungen, die Bodenarbeit mit ihnen machen oder auch mal ins Gelände gehen.
Doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auch Ställe gibt, in denen die Schulpferde nur in der Box stehen und darauf warten 3-4 Reitstunden gehen zu müssen. Klar wird dies auch auf einige Privatpferde zutreffen, aber ein Schulpferd hat da oft doch einen anderen Stellenwert.
Während das geliebte eigene Pferd einen besonderen Status genießt, sind die Schulpferde oft nur Mittel zum Zweck. Die Ausrüstung wird von Schulpferd zu Schulpferd weitervererbt und auch beim Tierarzt wird versucht zu sparen. Sowas finde ich dann einfach nicht fair, weil grade die Schulpferde eine wichtige Rolle im Reitsport spielen.
Das kein Reitmeister vom Himmel fällt, ist uns ja sicher allen bewusst. Das jeder Anfänger Fehler macht und erst mit der Zeit dazu lernt wissen wir auch. Doch ist uns wirklich allen bewusst, was die Pferde da für uns leisten?!
Sie tragen uns über den Platz, auch wenn wir uns nicht ausbalancieren können.
Sie fliegen mit uns über unser erstes Hindernis, auch wenn wir ihnen dabei in den Rücken fallen.
Sie stehen still, während wir unbeholfen auf ihren Rücken klettern.
Sie laufen Bahnfiguren, auch wenn unsere Hilfen unsauber sind.
Sie bleiben geduldig, auch wenn wir zu hart mit der Hand sind oder den Absatz in den Bauch bohren.
Ohne den Einsatz von Schulpferden, wäre es kaum möglich der breiten Masse den Zugang zum Reitsport zu ermöglichen. Mir liegt nur am Herzen, dass auch Schulpferde so behandelt werden, wie sie es verdienen. Während ihres Einsatzes verdienen sie Abwechslung und Förderung bei der Arbeit, aber vor allem eine artgerechte Haltung. Damit die Pferde auch noch Freude am Leben haben, sollte die Einsatzzeit begrenzt werden und den Tieren auch noch ein Leben mit einem Menschen, der sich sorgt zustehen.
Ich freue mich immer über Geschichten, wo Leute ihre Lieblingsschulpferde adoptiert haben und ihnen auch noch andere Dinge, als jeden Tag mehrere Reitstunden laufen zu müssen, zeigen.
Es steht außer Frage, dass es viele Reitschulen gibt, die großen Wert auf ihre Tiere legen. Leider gibt es häufig einfach aber auch schwarze Schafe, wo die Pferde lediglich Mittel zum Zweck sind. Meine Bitte an euch: Schaut euch Reitschulen genau an. Gefällt euch der Umgang mit unseren Lehrmeistern oder solltet ihr euch doch besser nach einem anderen Stall umsehen?
Danke an alle Pferde die mich auf ihrem Rücken geduldet haben, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was ich da grade tue.
Amy sollte damals auch Schulpferd werden. Nach all der Zeit die ich mit ihr verbracht hatte und all die Arbeit die ich in sie gesteckt habe, hätte ich es nicht ertragen, zusehen zu müssen, wie irgendwelche Leute auf ihrem Rücken rumhopsen.